Klimaproteste, die Körper auf den Asphalt kleben, wollen stören - aber oft auch aufführen.
Was radikal erscheint, wird schnell von der Erkennungsschleife absorbiert: geteilt, beurteilt, vergessen.
Ohne strukturelle Veränderungen oder persönliche Kohärenz wird selbst Widerstand zum Spektakel.
Der Kleber trocknet. Das System bleibt.
Beim Aktivismus der Weltverbesserer geht es nicht um Veränderung, sondern darum, als gut angesehen zu werden.
Der "Gutmensch" führt die Moral wie eine Marke vor und tauscht Gerechtigkeit gegen Beifall.
In einer Welt, die von Anerkennung beherrscht wird, wird selbst Empathie zu einem Kostüm.
Der Eidoismus lehnt das Gute nicht ab - er zeigt, wann das Gute Teil der Schleife ist.
Reiche brechen nicht zusammen, wenn sie besiegt werden, sondern wenn sie das Bild, das sie abgeben, nicht mehr aufrechterhalten können.
Von Rom über Großbritannien bis hin zu den Vereinigten Staaten wiederholt sich das gleiche Muster: Anerkennung ersetzt die Funktion, Status ersetzt die Struktur, und das Aussehen wird wichtiger als die Integrität.
Der Eidoismus betrachtet dies nicht als Tragödie, sondern als Entlarvung - wenn die Schleife ihre Form verliert, ist der Zusammenbruch nur die nächste Vorstellung.
Die Presse behauptet, unabhängig zu sein, aber sie tanzt in einer Schleife mit der Macht.
Die Politiker füttern die Narrative, die Journalisten sehnen sich nach Sichtbarkeit, und die Öffentlichkeit applaudiert der Leistung.
Was wie die Wahrheit aussieht, ist oft nur ein Wiedererkennen, das hin- und hergeschoben wird.
Das ist kein Journalismus - es ist die Schleife, die durch die Sprache spricht.
Die Sprache war einst ein Werkzeug zur Formgebung.
Jetzt funktioniert es.
Jedes Wort sucht nach Beifall, Korrektur, Identität.
Im Theater der Sprache hören wir nicht mehr zu, um zu verstehen - wir hören zu, um zu reagieren.
Auch Schweigen wird beurteilt.
Die Schleife hat die Stimme übernommen.